717 Views
image_print
EM-Bronze als Sahnehäubchen oben drauf Perfekter Judo-Tag: Abensbergs Bundesliga-Team steht mit Sieg in der Finalrunde. Raffaela Igl erfüllt sich Medaillentraum. Von Martin Rutrecht

Bronze bei der U18-EM für Raffaela Igl, die Bundesliga-Truppe so gut wie sicher in der Finalrunde um den deutschen Titel: Zwei erfreuliche Ereignisse für die Judoka des TSV Abensberg stellten sich fast zeitgleich ein. Während der deutsche Rekordmeister in heimischer Halle den JSV Speyer mit 10:4 abzog, setzte sich Igl in Sarajevo nach verlorenem Halbfinale im kleinen Finale mit einer Energieleistung in der Verlängerung durch.

Die ersten Glückwünsche an die 17-jährige Rottenburgerin kamen aus der Babonenstadt von der Bundesliga-Mannschaft. „Wir sind wie immer nach dem Kampf zusammen gehockt und haben Raffaela gleich gratuliert“, so TSV-Chefcoach Jürgen Öchsner. Die junge Athletin war als Mitfavoritin in die Europameisterschaft der U18-Jährigen gegangen. „Natürlich hatte ich mir Gold erhofft, aber auch mit Rang drei bin ich super zufrieden“, sagte die Nummer eins der Welt in der 70 kg-Kategorie der MZ.

 

Durch die Vorrundenkämpfe flog die Abensberger Vertreterin. Die Griechin Aristea-Ioanna Dimou fertigte sie nach 44 Sekunden ab, der Slowenin Metka Lobnik war nur gut eine Minute mehr auf der Matte vergönnt. Igl stand im Halbfinale und traf auf die Russin Daria Kariakina. Vor ihr war die 17-Jährige gewarnt, hatte sie doch im Frühjahr bei einem Europa-Turnier in Teplice gegen sie verloren.

 

Nach 9:19 Minuten der Sieg

 

Das Duell verlief aus Igls Sicht unglücklich. „Ich habe gut gekämpft, aber die Russin hat sich mit einem sehr passiven Stil immer wieder den Griffen entzogen“, schildert sie. Nach ihrer Meinung hätte es dafür Strafen wegen Inaktivität geben müssen. Aber nur einmal verwarnte das Kampfgericht die Russin. In der Verlängerung schaffte Kariakina eine Wertung und erreichte das Finale, das sie gegen Martina Esposito aus Italien verlor.

Raffaela Igl musste im Bronzekampf gegen die Ungarin Jennifer Czerlau alle Körner rausholen, denn selbst weiter über die reguläre Zeit hinaus stand noch keine Wertung an der Tafel. „Ich wollte sie unbedingt packen. Da kann man nicht aufhören“, so Igl, die letztlich nach 9:19 Minuten mit einer Innensichel den Punkt zu Bronze machte. „Eine Medaille ist riesig“, bilanzierte die WM-Dritte des Vorjahres.

In mehr als 60 Jahren ist die Judoabteilung aus der wenig bekannten niederbayerischen Stadt Abensberg zu internationaler Bekanntheit gekommen. Wer heute die Judoabteilung bildet, was wir zu bieten haben und wie wir wurden, was wir sind und wer uns dabei zur Seite steht, ist in diesem Bereich zu finden.